Autor Thema: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand  (Gelesen 76265 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Smiley68

  • Kadett A/B, Olympia A, GT
  • Beiträge: 429
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #15 am: 19. März 2015, 07:26:38 »

das hast Du von bekennenden Abgeneigten nicht zu erwarten. Eher von den stummen Kopfnickern welche vom Neid zerfressen sind und dann mit dem Schlüssel ein paar Spuren in den Lack ziehen  :kotz:

Da gebe ich Dir Recht.
Leider gibt es genügend Neider, die sich liebend gerne am Eigentum anderer vergehen.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert.
Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum.
Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!

Offline Redundant

  • Board Moderator
  • Beiträge: 166
    • Infos zu Rekord C und Commodore A
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #16 am: 19. März 2015, 12:16:30 »
das ist hier aber ein schöner, lockerer Gedankenaustausch, gefällt mir sehr gut und hilft sich besser kennenzulernen  :thumb:

(...)

Gäbe es ein GT Treffen bei welchem nur originalgetreue Fahrzeuge teilnehmen dürften, wäre mir der Anblick schnell langweilig. Spätestens nach dem dritten Exemplar welche sich nur durch die Farbe unterscheiden, hätte ich genug.
Ja, entspannt kontroverse Gedanken zu einem Thema auszutauschen halte ich auch für eine sehr angenehme Sache.

Den zweiten Teil des Zitats höre ich sehr oft in unterschiedlichen Tonlagen. In meinen Augen ist das auf eine mangelnde Betrachtungstiefe zurückzuführen. Für mich sehen auch gefühlte 90 % der "individualisierten" Fahrzeuge eines Typs gleich aus (abgesehen von der Farbe). Aber das liegt einfach daran, dass ich mich nur oberflächlich und wenig ins Detail gehend damit beschäftige. Aber: Jedem Narren seinen Luftballon ... meiner ist eben schon etwas verblasst/verwelkt, aber dafür zeigt er, was er in seinemlangen Leben schon durchgemacht hat!  :din:

Meine Herangehensweise an Oldtimer ist geleitet vom Grundgedanken des Denkmalschutzes "soviel Originalsubstanz wie möglich erhalten und so wenig Neues wie möglich hinzufügen. Was neu ist, soll deutlich erkennbar sein". Für mich ist ein Odtimer also nicht das blechgewordene Destillat meiner Wünsche. Es ist eine Darstellung der Art, wie ich mit Dingen umgehe, die mir wichtig sind. Es ist die (be)greifbare Form meiner Beschäftigung mit Industriekultur. Deshalb ist es mir zum Beispiel wichtig, möglichst viele Schrauben mit den typischen Prägungen auf den Schraubenköpfen zu verbauen (anstatt polierter Edelstahlschrauben).

Aus dem oben genannten Leitsatz des Denkmalschutzes lässt sich natürlich auch ableiten, dass komplett renovierte Fahrzeuge durchaus auch als Custom-Fahrzeuge entstehen können. Das erscheint mir sogar fast ehrlicher, weil auf den ersten Blick erkennbar ist, dass es kein Original ist. Auch original anmutende restaurierte Fahrzeuge betrachte ich übrigens als Nachbauten ...  :pfeif:

Aus dem letzten Absatz geht auch hervor, dass mein Sprint kein originaler Sprint mehr sein wird, wenn er (voraussichtlich) Mitte des Jahrhunderts wieder auf der Straße sein wird ...  :kaffee:

Ist natürlich jedem Menschen freigestellt, es anders zu sehen. Aber das ist mein Blick auf alte Autos ...  :wink:

Bis dann,
Thorsten
Ca. 5 % der Oldtimer-Besitzer geht es um den Erhalt von Kulturgut. DANN BIN ICH EIN "FIVE-PERCENTER"! ;-)

Offline Smiley68

  • Kadett A/B, Olympia A, GT
  • Beiträge: 429
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #17 am: 19. März 2015, 18:25:59 »
Hier mal ein ganz interessanter Film zu einem Oldtimer in unrestauriertem Originalzustand.

Interessant ist der Beruf des Eigentümers ........

Wie lange hält ein Auto ? (Opel Olympia Caravan Bj.56)]
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert.
Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum.
Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!

Offline Radnor

  • Administrator
  • Beiträge: 431
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #18 am: 19. März 2015, 18:33:39 »
...er will natürlich auch ein bisschen provozieren :zwinker:

Zumindest versucht er nicht die mangelhafte Pflege und die stümperhaften Reparaturen als Patina zu verkaufen, wie so oft der Fall. Denn für Autos nach dem Motto: "Hauptsache meine Karre sieht noch abgefuckter aus als ich" habe ich nicht viel übrig. Für Fahrzeuge die mit Würde gealtert sind schon  :thumb:
Gruß Klaus

Offline Redundant

  • Board Moderator
  • Beiträge: 166
    • Infos zu Rekord C und Commodore A
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #19 am: 19. März 2015, 19:30:04 »
Genau das ist der Punkt: Patina ist das was man mit Pflege nicht mehr regulieren kann. Ein patinierter Oldtimer ist im Normalfall überdurchschnittlich gepflegt!  :wink:

Bis dann,
Thorsten
Ca. 5 % der Oldtimer-Besitzer geht es um den Erhalt von Kulturgut. DANN BIN ICH EIN "FIVE-PERCENTER"! ;-)

Nobby

  • Gast
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #20 am: 19. März 2015, 20:00:02 »
sorry, das ist zu viel patina. es fällt mir schwer, aber mit moos und durchrostungen ist das eigentlich schrott.   :schäm:

Offline Redundant

  • Board Moderator
  • Beiträge: 166
    • Infos zu Rekord C und Commodore A
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #21 am: 19. März 2015, 20:03:52 »
sorry, das ist zu viel patina. es fällt mir schwer, aber mit moos und durchrostungen ist das eigentlich schrott.   :schäm:
Meines Erachtens ist das keine Patina, sondern schlechte Pflege!  :kratz:

Bis dann,
Thorsten
Ca. 5 % der Oldtimer-Besitzer geht es um den Erhalt von Kulturgut. DANN BIN ICH EIN "FIVE-PERCENTER"! ;-)

Nobby

  • Gast
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #22 am: 19. März 2015, 20:10:15 »
da gefällt mir so was schon besser
   :link:

Offline Redundant

  • Board Moderator
  • Beiträge: 166
    • Infos zu Rekord C und Commodore A
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #23 am: 20. März 2015, 12:19:06 »
Ehrlich gesagt bin ich kein Fan von V-Motoren ...  :zuck:
... aber ein Schlüsselloch-Kapitän entschädigt naatürlich auch für so einen Motor!  :pfeif:

Bis dann,
Thorsten
Ca. 5 % der Oldtimer-Besitzer geht es um den Erhalt von Kulturgut. DANN BIN ICH EIN "FIVE-PERCENTER"! ;-)

Offline Radnor

  • Administrator
  • Beiträge: 431
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #24 am: 20. März 2015, 12:40:30 »
...wenn wir gerade bei Umbauten sind, eine zugegebenermaßen leicht provozierende Frage:

Opel hat ja bekannter weise auch Fahrzeugumbauten an Fremdfirmen vergeben, so z.b. das ZDF Coupe und sonstige Sonderkarosserien. Zählt man sowas jetzt zu den Umbauten oder zu Originalfahrzeugen. Egal wo man sie einsortiert, was macht den Unterschied zu einem privaten Umbau? Die Zeit in der der Umbau stattgefunden hat? Die Qualität des Umbaus? oder einfach die Tatsache, daß Opel diese Umbauten veranlasste? Oftmals sind die von Opel veranlassten Umbauten in Art und Ausführung weder schön, noch harmonisch, geschweige denn qualitativ hochwertig. Viele Privatiers haben das besser gemacht...

Genauso die Rennfahrzeuge von den bekannten Rennteams der 70er Jahre. Diese Fahrzeuge wurden oft auf Grobschlächtermanier für den Sporteinsatz vorbereitet. Jeder leckt sich die Finger nach so einem "Originalfahrzeug". Ein vergleichbares Fahrzeug welches durch private Hand (in vielleicht besserer qualitativen Ausführung) nahezu identisch aufgebaut wurde, wird als "irgendein Umbau" links liegen gelassen. Egal ob das Fahrzeug auch motorsportliche Aktivitäten nachweisen kann. Irgendwie ist das doch auch messen mit zweierlei Maß oder?

Gruß Klaus

Offline Redundant

  • Board Moderator
  • Beiträge: 166
    • Infos zu Rekord C und Commodore A
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #25 am: 20. März 2015, 16:49:09 »
Moin,

zumindest für mich macht es keinen Unterschied, wer ein Fahrzeug um- oder aufgebaut hat. Entscheidend ist für mich der Zeitpunkt der Arbeiten: Entweder zur Bauzeit des Fahrzeugs oder bis 10 bzw. eher 5 Jahre nach Bauzeitende akzeptiere ich für mich als original. Wenn der Umbau in 5 - 10 Jahren nach Bauzeitende der Modellreihe hätte in allen Details genau so gemacht werden können, ist der Umbau für mich epochengerecht.

Bei originalen Fahrzeugen möchte ich die teilweise grobschlächtigen Bearbeitungsspuren sehen und erhalten wissen. Der Erhalt zeittypischer Bearbeitungsspuren gehört für mich unbedingt zum technischen Kulturgut. Retuschiert man das im Rahmen einer Renovierung, sehe ich das Ergebnis als Nachbau an. Das ist aber meine ganz persönliche Einschätzung. Ich erwarte nicht, dass andere Menschen die selbe Einstellung annehmen.

So, ich denke, das waren genug Einblicke in "meine Welt"!  :zwinker:

Viele Grüße,
Thorsten
Ca. 5 % der Oldtimer-Besitzer geht es um den Erhalt von Kulturgut. DANN BIN ICH EIN "FIVE-PERCENTER"! ;-)

Nobby

  • Gast
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #26 am: 20. März 2015, 19:01:44 »
klaus meinst du mit fahrzeugumbauten zum beispiel auch die P2 cabrios von autenrieth oder deutsch?
oder meinst du andere umbauten?

Offline Radnor

  • Administrator
  • Beiträge: 431
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #27 am: 20. März 2015, 19:17:46 »
klaus meinst du mit fahrzeugumbauten zum beispiel auch die P2 cabrios von autenrieth oder deutsch?
oder meinst du andere umbauten?

ja, zum Beispiel ...aber auch alle anderen Umbauten wie Keinath oder alles was von Karman gemacht wurde usw. Auch die Umbauten auf langen Radstand z.b. vom Omega A einfach alles was nicht der Originalkarosse entspricht
Gruß Klaus

Nobby

  • Gast
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #28 am: 20. März 2015, 20:03:46 »
solche umbauten finde ich "faszinierend" wie Leonard Nimoy immer zu sagen pflegte.
extrem erhaltenswert, wgal wie oft lackiert, repariert oder was weis ich, da sehr selten.
wie das weiße autenrieth P2 cabrio mit rotem leder, was bestimmt nicht original ist, das mit LIF rum fährt.

Offline Radnor

  • Administrator
  • Beiträge: 431
Re: alte Autos zwischen Denkmal und Gebrauchsgegenstand
« Antwort #29 am: 20. März 2015, 20:42:11 »
solche umbauten finde ich "faszinierend" wie Leonard Nimoy immer zu sagen pflegte.

ebenso fasssziniiierend finde ich alle Umbauten, egal aus welchem Jahr und egal vom wem. Ich versuche lediglich die Verarbeitungsqualität zu beurteilen. Wenn ein Umbau dann noch für meinen Geschmack stimmig und harmonisch daherkommt, kann ich mich richtig daran erfreuen  :zwinker:

Manche Umbauten kann ich wirklich nicht nachvollziehen und frage mich "wie kann man nur" ...andere Umbauten finde ich einfach klasse und frage mich warum es das so nicht serienmäßig gab  :zuck:

Gruß Klaus